Noerr steigert Umsatz in Deutschland – Restrukturierungsgeschäft wird zum Wachstumstreiber

10.03.2025

Die Kanzlei Noerr bleibt auf ihrem erfolgreichen Wachstumskurs und profitierte im Geschäftsjahr 2024 von einem starken Restrukturierungsgeschäft. Mit der Übertragung der Büros in Mittel- und Osteuropa auf strategische Kooperationspartner wird Noerr agiler.

In Deutschland verbesserte sich der Umsatz auf 322,7 Millionen Euro (2023: 317,8 Millionen Euro), kanzleiweit setzte Noerr 330,4 Millionen Euro um (2023: 333,1 Millionen Euro). Bis zur Überführung haben die Büros in Mittel- und Osteuropa im Geschäftsjahr 7,8 Millionen Euro zum Gesamtumsatz beigetragen (2023: 15,3 Millionen Euro).

„Noerr steht für eine Spitzenposition und Qualitätsführerschaft bei allem, was wir tun. Die Nachfrage nach exzellenter Beratungsleistung ist ungebrochen. Gerade in Zeiten der Transformation ist unsere Fähigkeit, bestehende Ansätze zu hinterfragen und mit unseren Mandanten neue Wege zu beschreiten, der Treiber unseres Erfolgs“, sagt Co-Sprecher Dr. Alexander Ritvay. „Einen Schwerpunkt bilden zurzeit komplexe finanzielle Restrukturierungen, bei denen wir unsere Stärken ausspielen können.“ So hat Noerr u.a. das Bankenkonsortium der Konsortialkreditgeber der VARTA AG sowie die Finanzierer der BayWa r.e. AG im Rahmen der finanziellen Restrukturierungen der Konzerne beraten.

„Das Mandanteninteresse ist stets unser Fokus und die Basis unserer kontinuierlichen Weiterentwicklung. So sind wir entlang dieses qualitativen Wachstumskurses in den vergangenen Jahren im Marktvergleich besonders dynamisch gewachsen“, betont Co-Sprecher Dr. Torsten Fett. „Unsere starke Position im Markt verdanken wir unserer klaren Konzentration auf Qualität – und das in allen Bereichen.“

Im Bereich M&A konnte Noerr die Positionierung als rechtlicher Berater im M&A-Topsegment weiter ausbauen. So hat die Kanzlei das Stahlunternehmen Südwest-Gruppe beim grenzüberschreitenden Zusammenschluss mit der niederländischen Van Merksteijn-Gruppe ebenso beraten wie Nippon Steel beim europäischen Teil der komplexen USD 14,9 Milliarden Übernahme von US Steel. Im stark nachgefragten Digital-Bereich haben Noerr-Teams u.a. den US-amerikanischen Finanzinvestor Level Equity beim Erwerb einer Beteiligung am Münchener Softwareanbieter Collaboration Factory AG beraten. Bereits zuvor hatte Noerr IBM beim Erwerb von Sparten der Software AG unterstützt.

Zu weiteren bedeutenden Mandaten im Bereich Corporate zählen etwa die Beratung von Volkswagen Financial Services im Rahmen einer grenzüberschreitenden Konzernreorganisation und von Daimler Truck bei der Vereinbarung einer neuen revolvierenden Kreditlinie in Höhe von 5 Milliarden Euro. Die Biesterfeld-Gruppe hat beim Formwechsel von einer AG in eine SE auf Noerr gesetzt, nachdem die Kanzlei bereits Fresenius Medical Care beim Formwechsel in eine AG und bei der Entkonsolidierung von Fresenius beraten hat.

Die Kapitalmarktpraxis hat die im SDAX gelistete Private Equity-Holding Mutares beim erfolgreichen Börsengang der Steyr Motors AG und dem Teil-Exit aus der Gesellschaft beraten – einer der wenigen IPOs an der Frankfurter Wertpapierbörse im vergangenen Jahr.

Stark nachgefragt war auch wieder die Expertise von Noerr bei der Beratung von Mandaten in hochregulierten Branchen und digitalen Transformationsprojekten. Dazu zählt nach der Beratung der Schwarz Gruppe als Hauptinvestor bei dem als europäische Alternative angelegten KI-Unternehmen Aleph Alpha deren Begleitung bei der Vereinbarung einer langfristigen strategischen Partnerschaft mit Google. Darüber hinaus hat Noerr trivago N.V. bei einem strategischen Investment in die KI-basierte Reiseplattform Holisto beraten.

Die Kanzlei selbst verfolgt seit vielen Jahren eine klare Strategie digitaler Transformation und Innovation. Im Mittelpunkt stehen digitale Plattformen für die Mandatsarbeit sowie die Weiterentwicklung der kanzleiinternen Prozesse. Mit einem spezialisierten Team aus IT- und KI-Experten sowie Beraterinnen und Beratern treibt Noerr die Entwicklung neuer Legal-Tech- und KI-Lösungen voran und wird insbesondere im Bereich KI weiter investieren.

Ihre marktführende Stellung im Bereich der streitigen Vertretung von Unternehmen und staatlichen Akteuren in Schieds- und Gerichtsverfahren hat Noerr im vergangenen Geschäftsjahr erneut nachhaltig unter Beweis gestellt. So vertrat Noerr die Bundesregierung erfolgreich vor dem Bundesverfassungsgericht gegen Verfassungsbeschwerden zur „Strompreisbremse“. Vor dem Berufungsgericht des Einheitlichen Patentgerichts (UPC) in Luxemburg errang die Kanzlei eine Richtungsentscheidung, die bedeutende Fragen der Zuständigkeit des noch jungen UPC klärte.

Einen erfolgreichen Kurs verfolgt die Kanzlei beim Generationenwechsel und der Übernahme von Führungsverantwortung durch jüngere Partnerinnen und Partner. So hat zuletzt zum Jahresanfang die Hamburger Partnerin Simone Schönen die Co-Leitung der Praxisgruppe Restrukturierung & Insolvenz neben der Dresdner Partnerin Marlies Raschke übernommen, der Münchner Partner Dr. Ralph Schilha die Co-Leitung der Praxisgruppe Corporate und der Berliner Partner Pascal Schumacher die Co-Leitung der Praxisgruppe Data, Tech & Telecoms.

In den Märkten Mittel- und Osteuropas hat sich Noerr strategisch neu ausgerichtet. Die Standorte in Bratislava, Bukarest und Prag wurden auf die in der Region führende Kanzlei Kinstellar übertragen, die Büros in Budapest und Warschau im Rahmen von Management Buyouts überführt.

Ende 2024 beschäftigte Noerr (Deutschland inkl. der Büros in Alicante, Brüssel, London und New York) 540 Anwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Paralegals (Vorjahr: 522 bzw. 616 inkl. der Büros in Mittel- und Osteuropa). Insgesamt beschäftigte die Kanzlei zum Stichtag (31.12.2024) 1.002 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 1.028 bzw. 1.180 inkl. der Büros in Ost- und Mitteleuropa).