Noerr steigert mit Konzerntransformationen und Krisenberatung Umsatz in Deutschland auf 318 Millionen Euro
Die Kanzlei Noerr bleibt auf Wachstumskurs und hat ihren Umsatz in Deutschland um 6,4 Prozent auf 317,8 Millionen Euro (2022: 298,6 Millionen Euro) gesteigert. Kanzleiweit setzte Noerr insgesamt 333,1 Millionen um (+ 5,7 Prozent), davon entfielen 15,3 Millionen Euro auf die Büros in Mittel- und Osteuropa (Vorjahr: 16,6 Millionen Euro).
„Die deutsche Wirtschaft befindet sich über alle Branchen hinweg weiterhin in einer tiefgreifenden Transformation, getrieben insbesondere von Digitalisierung, Diversifizierung, Dekarbonisierung und disruptiver Innovation. Konzerne, Investoren und Kreditgeber haben diesbezüglich einen hohen rechtlichen Beratungsbedarf“, sagt Co-Sprecher Dr. Torsten Fett. „Entsprechend trugen gesellschaftsrechtliche Mandate zu Konzern-Reorganisationen sowie M&A-Mandate im Zusammenhang mit Investitionen, Konzernaufspaltungen und Carve-outs erheblich zum Wachstum bei. Hier konnten wir unsere traditionellen Stärken sowohl im Corporate als auch in der Regulierung bei Transaktionen in Branchen wie Energie und Telekommunikation sowie bei Projekten mit Bezügen zu Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und ESG ausspielen.“ Darüber hinaus haben Krisenberatungstätigkeiten im Zusammenhang mit Restrukturierungen und Insolvenzen ebenfalls besonders stark zum Wachstum beigetragen.
Auch für das laufende Jahr rechnet die Kanzlei mit einer deutlichen Ausweitung des Geschäfts und entsprechenden Wachstumszahlen.
Im Bereich Corporate/M&A hat Noerr u. a. IBM beim Erwerb von Geschäftsbereichen der Software AG für 2,1 Milliarden Euro beraten, Nippon Steel zu den europäischen Aspekten der 14-Milliarden-USD-Übernahme von U.S. Steel und die Schwarz Gruppe bei ihrem Investment in das deutsche KI-Start-up Aleph Alpha. Fresenius Medical Care setzte beim Rechtsformwechsel in eine AG und bei der Entkonsolidierung von der Fresenius SE & Co. KGaA auf die Beratung durch Noerr.
Im Zusammenhang mit der Energiewende begleitet Noerr den Batteriehersteller Northvolt beim Aufbau einer deutschen Gigafactory für Elektroauto-Batteriezellen und hat den britischen Infrastrukturfonds Foresight bei einem weiteren Milliarden-Großprojekt zur Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland beraten.
Auch die Restrukturierungsexpertise der Kanzlei war wieder stark nachgefragt. Zu den herausragenden Mandaten zählten hier die Beratung der Aval-Kreditgeber bei der tiefgreifenden Umstrukturierung des Energiekonzerns STEAG und dem Verkauf an den spanischen Finanzinvestor Asterion Industrial Partners. Den US-Investor MGG Investment Group hat die Kanzlei bei der vollständigen Übernahme der Spark Networks SE in einem StaRUG-Verfahren beraten. Soweit bekannt handelt es sich dabei um das erste Verfahren nach dem neuen Sanierungsrecht StaRUG, das in den Vereinigten Staaten nach Chapter 15 des U.S. Bankruptcy Code anerkannt worden ist.
Ihre führende Position unter den unabhängigen Kanzleien in Europa stellte Noerr auch im Bereich Litigation wieder unter Beweis. So hat Noerr die Bundesrepublik Deutschland erfolgreich in einem Verfahren vor dem Bundesgerichtshof zur Zulässigkeit von internationalen Investitionsschiedsverfahren vertreten und den Lkw-Hersteller Scania in einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof, in dem um die Frage ging, ob Fahrzeughersteller Fahrzeugdaten über eine Datenbankschnittstelle auch Dritten zur Verfügung stellen müssen.
Außenwirtschaftsrechtliche Expertise ist weiterhin bei Mandaten mit Russland-Bezug gefragt. Nachdem Noerr zahlreiche westliche Konzerne – darunter Unternehmen aus dem DAX – beim Rückzug vom russischen Markt beraten hat, vertritt die Kanzlei aktuell westliche Unternehmen bei der Abwehr von Klagen ehemaliger russischer Geschäftspartner vor russischen Gerichten und internationalen Schiedsgerichten.
Ende 2023 beschäftigte Noerr in Deutschland 522 Anwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Paralegals (Vorjahr: 521) und weltweit 616 (Vorjahr: 620).
In den letzten beiden Jahren ist es Noerr durch vielfältige Aktivitäten insbesondere im Recruiting und im Rahmen der Initiative Her gelungen, den Frauenanteil unter den Beratern zu steigern. Dieser liegt bei gut 35 Prozent, unter den jüngeren Anwältinnen und Anwälten (Associates) bei 44 Prozent.
Um die Förderung und Perspektiven der Beraterinnen weiter zu verbessern, hat die Kanzlei die Initiative Her mit dem Mentorenprogramm Her Success um einen weiteren Baustein speziell für die weiblichen Associated Partners und Senior Associates erweitert. Seit Kurzem erleichtert Noerr darüber hinaus mit einem alternativen Karrierepfad, dem Family Track, die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Er sieht die Fortzahlung von 50 Prozent des Gehalts während einer Elternzeit von sechs Monaten und den anschließenden stufenweisen Wiedereinstieg zunächst in einer subventionierten Teilzeit von bis zu sechs Monaten vor, ohne unternehmerischen Druck und mit unbegrenzter Möglichkeit zum Homeoffice.
Insgesamt beschäftigte die Kanzlei zum Stichtag 1.028 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland (Vorjahr: 1.033) und 1.180 weltweit (Vorjahr: 1.193).