Mastering Tax Optimisation Potentials – Effiziente Steuer­strategien

Noerr identifiziert spezifische Potenziale und Strategien für die Steueroptimierung bei der Restrukturierung der Aktiv- und Passivseite der Bilanz, der nationalen und grenzüberschreitenden Reorganisation des Unternehmens, der Umgestaltung der Geschäftsmodelle und (Distressed) M&A-Transaktionen wie z.B. die Steuerfreiheit von Sanierungserträgen, den Erhalt von steuerlichen Verlust- und Zinsvorträgen, die steuerneutrale Hebung stiller Reserven, die steuereffiziente Ausgliederung von Pensionszusagen auf Rentnergesellschaften oder die Begebung von Hybridanleihen zur Ratingverbesserung.

lights tunnel

Nach Jahren wirtschaftlicher Expansion sind viele Branchen in Deutschland mit Multikrisen konfrontiert. Geopolitische Instabilität, inflationäre Entwicklungen, kaum planbare Rahmenbedingungen verlangen von den Unternehmen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, Produktionsfaktoren und Lieferketten umzugestalten, Absatzmärkte neu erschaffen, Finanzierungen zu restrukturieren und Liquiditätsversorgung sicherzustellen. Inzwischen steigt die Zahl der Restrukturierungen deutlich an, wobei die Lösungen komplexer werden und in kürzester Zeit umgesetzt werden müssen.

 

Schwerpunkte

In Krisenzeiten sind die finanzwirtschaftliche Sanierung und die Sicherung der Liquiditätsversorgung für die betroffenen Unternehmen von vorrangiger Bedeutung. Wichtige Maßnahmen tragen dazu bei, die finanzielle Stabilität wieder herzustellen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die Gestaltung der Steuerwirkungen von Eigen- und Fremdfinanzierung unterstützen diese Zielsetzungen.

Leistungsangebot:

Unser Tax-Team hat jahrelange Erfahrung in der steuerlichen Gestaltung der Entschuldung von krisenbetroffenen Unternehmen. Relevante Maßnahmen sind insbesondere

  • Neuabschluss und Vertragsänderungen bei syndizierten Krediten,
  • Kapitalmarktmaßnahmen wie z.B. die Anpassung von Anleihebedingungen in der Krise, sanierende Kapitalerhöhungen,
  • Erlass von Schulden,
  • Verzichtserklärungen mit Besserungsschein,
  • Rückkauf von Forderungen und Anleihen,
  • Einlagenfinanzierte Rückzahlung von Verbindlichkeiten,
  • Übernahme von Verbindlichkeiten,
  • Vereinbarung von Rangrücktritten und Patronatserklärungen,
  • Mezzanine Instrumente,
  • Debt-to-Equity Swap und Debt-to-Debt-Swap,
  • Emission von Hybridanleihen.

Wir analysieren die steuerlichen Auswirkungen dieser Maßnahmen für das Unternehmen und arbeiten eng mit unseren Kollegen:innen aus den Praxisgruppen Restrukturierung & Insolvenz, Banking & Finance, Dispute Resolution sowie Corporate M&A zusammen, wenn Verträge mit den Gläubigern verhandelt werden.

Wir kümmern uns um die korrekte Dokumentation der Maßnahmen und die Einhaltung steuerlicher Vorschriften. Selbstverständlich übernehmen wir die Vertretung des Unternehmens gegenüber den Finanzbehörden und stimmen verbindliche Auskünfte ab.

Unser Tax Team steht für schnelle und effiziente Ergebnisse in außergewöhnlichen Situationen. Zusammen mit unseren Kollegen:innen aus den Praxisgruppen Restrukturierung & Insolvenz, Banking & Finance sowie Corporate M&A unterstützen wir den Wandel und die Neuausrichtung der betroffenen Unternehmen bzw. Konzerne durch gesellschaftsrechtliche Restrukturierungsmaßnahmen.

Leistungsangebot:

Unser Tax-Team bietet hohe Kompetenz und Expertise bei der steuerrechtlichen Gestaltung von Restrukturierungsmaßnahmen. Relevante Maßnahmen sind insbesondere

  • Ring-Fencing von verlustbringenden und wertvernichtenden von gesunden Geschäftsfeldern,
  • Carve-out von Low-Performance Bereichen zur Vorbereitung von Distressed M&A-Transaktionen,
  • Treuhandstrukturen,
  • Sitzverlegungen,
  • Liquidation.

In den häufigsten Fällen erfolgen Distressed M&A-Transaktionen als Asset-Deal. Dieser hat den Vorteil, dass tatsächlich nur die zwischen den Parteien vereinbarten Gegenstände des Betriebs oder Betriebsteile übertragen werden, womit die steuerlichen Risiken für den Erwerber grundsätzlich gering sind. Der Share-Deal birgt dagegen das Risiko, dass auch steuerliche Altlasten des Unternehmens mit übergehen. Trotz sorgfältiger Due-Diligence-Prüfung der Steuerrisiken bietet es sich daher an, entsprechende W&I-Versicherung abzuschließen. Bei Distressed M&A sind Earn-out-Klauseln darüber hinaus ein wichtiges Instrument, um Kaufpreisdifferenzen zu überbrücken.

In Sanierungen wird z.B. die sog. Doppeltreuhand verwendet, um einen M&A-Prozess, einen Debt-to-Equity Swap oder eine Bankenfinanzierung durchzuführen. Aus steuerlicher Sicht ist die Anerkennung des Treuhandverhältnisses wichtig, damit die Einkünfte beim Treugeber verbleiben. Des Weiteren sind ggf. auch grunderwerbsteuerlichen Aspekte zu beachten.

Falls eine Gesellschaft liquidiert wird, ist anstelle eines Verzichts auch das Stehenlassen der Verbindlichkeit zu erwägen, um ggf. negative Besteuerungsfolgen zu vermeiden.

Die Interaktion von Rating, Bilanzpolitik und daraus resultierenden Steuereffekten ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da sie wesentliche Elemente der finanziellen Stabilität, der Finanzierungskosten und damit der Wachstumschancen betreffen. Unser Tax Team und unsere Bilanzierungsexperten sind mit den Wechselwirkungen bestens vertraut und arbeiten eng mit den Kollegen:innen aus den Praxisgruppen Banking & Finance sowie Corporate M&A zusammen.

Leistungsangebot:

Unser Tax-Team und unsere Bilanzierungsexperten haben hohe Kompetenz bei der Gestaltung von bilanzpolitischen Maßnahmen, den Steuereffekten sowie den Auswirkungen auf das Rating. Folgende Maßnahmen kommen beispielsweise in Betracht:

  • Hybridanleihen,
  • Minority Interests,
  • Rentnergesellschaften.

Hybridanleihen sind Finanzinstrumente, die sowohl Merkmale von Eigenkapital als auch von Fremdkapital aufweisen. Die Auswirkungen von Hybridanleihen auf das Rating eines Unternehmens variieren nach den spezifischen Merkmalen der Anleihe und den Kriterien der Rating-Agenturen; regelmäßig werden sie zu 50% dem Eigenkapital zugerechnet. Aus steuerlicher Sicht ist u.a. zu beurteilen, ob auf die Zahlungen Kapitalertragsteuer einzubehalten ist.

Minority Interests sind Eigenkapitalanteile von Aktionären, die weniger als 50 % an einer Tochtergesellschaft halten. Diese Minderheitsanteile erscheinen als Teil des bilanziellen Eigenkapitals. Ein höherer Eigenkapitalanteil stärkt die finanzielle Stabilität und Kapitalstruktur eines Unternehmens, was sich regelmäßig positiv auf das Rating auswirkt.

Rentnergesellschaften verwalten die Pensionsverpflichtungen der ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens. Grundsätzlich soll eine vollständige bilanzielle Auslagerung und Enthaftung des ehemaligen Versorgungsschuldners erreicht werden, wodurch sich dessen Rating verbessern kann. Es ist möglich, auch die steuerbilanziellen Werte der Pensionsverpflichtungen fortzuführen.

Die Umstellung und die Anpassung von Geschäftsmodellen spielen in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine wesentliche Rolle, um den Fortbestand des Unternehmens oder die Wiedererlangung seiner Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Leistungsangebot:

Unser Tax Team, die Bilanzierungsexperten und Kollegen:innen aus den anderen Praxisgruppen sind mit den steuerrechtlichen, betriebswirtschaftlichen sowie rechtlichen Aspekten, die aus einer Neuausrichtung der Geschäftsmodelle resultieren, bestens vertraut. Wir arbeiten eng mit dem Unternehmens bzw. dem Konzern zusammen und unterstützen dessen Neuausrichtung. Folgende Maßnahmen kommen beispielsweise in Betracht:

  • Verlagerung und Beendigung von bestehenden Geschäftsfeldern,
  • Schaffung von neuen Geschäftsfeldern,
  • Digitalisierung des Geschäfts,
  • Outsourcing oder In-Sourcing,
  • Umstrukturierung.

Die Verlagerung von Geschäftsfeldern ins Ausland oder eine Supply-Chain-Anpassung kann im steuerrechtlichen Kontext zur Entstrickung von wertvollen Wirtschaftsgütern führen. Alternativ bietet sich eine Lizenzvergabe an Gesellschaften im Ausland an. In beiden Fällen ist eine Bewertung des zu verlagernden Geschäfts und die Bestimmung von marktgerechten Verrechnungspreisen zwischen den Konzernunternehmen notwendig.

Digitale Geschäftsmodelle können die steuerliche Behandlung der Umsätze beeinflussen. Insbesondere bei internationalen digitalen Dienstleistungen sind die Regelungen zur Umsatzbesteuerung komplex. Die Neudefinition der Wertschöpfungskette hat Auswirkungen auf die Verrechnungspreisregelungen, da ggf. neue Werttreiber identifiziert werden.

Auch beim Out- und In-Sourcing von Funktionen ist die Bewertung der Wirtschaftsgüter und der Leistungsbeziehungen relevant, um die Angemessenheit der Verrechnungspreise zu dokumentieren und das Risiko von Gewinnanpassungen im In- und Ausland zu minimieren. Zudem sind etwaige Quellensteuerverpflichtungen zu beachten, wenn Dienstleistungen aus dem Ausland bezogen werden.

Team

Michaela Engel
Michaela Engel

Steuerberaterin, Fachberaterin für Internationales Steuerrecht

Elisabeth Dworschak
Elisabeth Dworschak

Steuerberaterin, Fachberaterin für Internationales Steuerrecht