Internationale Secondments - fester Bestandteil der Ausbildung von Associates bei Noerr

Dr. Thomas Thalhofer | heute Partner | Digital Business | München Ein Secondment in der Rechtsabteilung der Microsoft-Konzernzentrale. Was sich anhört wie der Traum eines IT-Rechtlers, war von Ende März bis Anfang Juli 2010 für mich, damals Senior Associate, Realität. In Redmond, einem Vorort von Seattle (US-Bundesstaat Washington), lernte ich als Münchener IT-Rechtsexperte den Microsoft Campus und seine Bewohner aus nächster Nähe kennen.

Was ist die Bedeutung eines Secondments?

Secondments bei Mandantinnen oder Mandanten sind eine ideale und besonders spannende Gelegenheit, einmal hautnah zu erfahren, was der Mandant von "seinem" Rechtsberater erwartet. Dessen Perspektive einnehmen zu können, ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Anwaltslaufbahn. Internationale Secondments (3 bis 6 Monate) kommen für Noerr Associates ab dem dritten Berufsjahr infrage. Ziel ist, das Verständnis der jungen Associates für ausländische und internationale Rechts- und Steuerfragen zu vertiefen. Beste Kenntnisse der jeweiligen Fremdsprache(n) sind daher Voraussetzung. Ein Secondee ist aber auch als Noerr-Botschafter unterwegs: Er hat die Aufgabe, Noerrs internationale Vernetzung mit ausländischen Kanzleien und Unternehmen zu intensivieren; er positioniert und profiliert Noerr bei ausländischen Kolleg:innen und Mandant:innen. 
 
Wo können Secondments absolviert werden?

Grundlegend kommen dafür internationale Mandantinnen und Mandanten von Noerr sowie die internationalen Partnerkanzleien von Noerr infrage. Gerade mit vielen Partnerkanzleien, insbesondere im angloamerikanischen Rechtsraum, pflegt Noerr einen regen Austausch von Secondees. Aber auch internationale Mandant:innen freuen sich über eine Unterstützung des Legal Departments. 
 
Wie kommt der Noerr-Associate an seine Secondment-Stelle?

Die zentral verantwortlichen Partnerinnen und Partner für internationale Secondments stehen als Ansprechpartner:in im Hinblick auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Verfügung. Bei der konkreten Koordination und Betreuung unterstützt die Personalabteilung tatkräftig. Beim Finden der Stelle sind auch die Partner des jeweiligen Fachbereichs, in dem der Associate tätig ist, behilflich. Die Stellenwahl erfolgt selbstverständlich unter Berücksichtigung der Wünsche des jeweiligen Associates. 
 
Wie sieht die finanzielle Regelung aus?

Bei einem internationalen Secondment wird das bisherige Gehalt weitergezahlt, zudem werden die Kosten für Hin- und Rückreise sowie die Unterkunft erstattet. Darüber hinaus wird für einen Zeitraum von bis zu drei Monaten eine pauschale Vergütung für Verpflegungsmehraufwand gewährt. 
 
Warum sollte man ein Secondment machen?

Um sein Verständnis für die Denkweise internationaler Mandate weiter zu entwickeln, bieten die drei bis sechs Monate bei der Partnerkanzlei oder im Unternehmen genau die richtige Plattform. Sich innerhalb des Unternehmens und dessen Unternehmenskultur zu bewegen, bedeutet "live and in action" zu erleben, wie dort gearbeitet und kommuniziert wird. Bei einem Secondment in der Partnerkanzlei lernt man, wie Zusammenarbeit zwischen renommierten Anwaltskanzleien auf einem internationalen Level funktioniert. Und nicht zuletzt bietet ein Secondment in der Regel auch eine Menge Spaß. Die meist moderaten Arbeitszeiten für Secondees laden dazu ein, Land und Leute kennenzulernen und das jeweilige Gastland auch touristisch zu erkunden. Oft zeigen einem die Kolleginnen und Kollegen vor Ort auch das Land abseits der Touristenpfade, und man knüpft auch privat neue Kontakte. Durch den längeren Auslandsaufenthalt erweitert man darüber hinaus auch seinen persönlichen Horizont und die eigene Kommunikationsfähigkeit mit anderen Kulturen. Ein internationales Secondment ist nur ein Baustein der systematischen Personalentwicklung bei Noerr. 
 
Was ist für den Erfolg des Secondments sonst noch wichtig?

Schon vor dem Secondment sollte man sich über die Gegebenheiten vor Ort intensiv informieren. Entscheidend für den Erfolg eines Secondments sind zudem Offenheit und Eigeninitiative, auch im Hinblick auf die Kommunikation. Und schließlich kann man nur anregen, die Wochenenden zu nutzen und gegebenenfalls auch alleine etwas zu unternehmen, um Land und Leute kennenzulernen. 

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Thalhofer!